Helikon Denkmal und der Park

Helikon Denkmal und der ParkDie fast größte Grünfläche der Stadt, die Helikon Au war ebenfalls im Besitz der Festetics Familie. Tassilo Festetics hat sie jedoch 1883 der Stadt zum „ewigen Gebrauch” überlassen – eigentlich als „Entschädigung”  im Austausch gegen den abgerissenen Kirchenturm des Schlossparks, der eigentlich der Erweiterung des Schlosses 1880 zum Opfer fiel.

Nach der Übergabe ließ die Familie Festetics die Au – den damaligen Bedürfnissen entsprechend –  in einen Park umstalten. Der Graf (eigentlich bereits ein Herzog) war sehr großzügig, wie immer: die Kosten für die Aufrechterhaltung hat er übernommen.

Eine Promenade führt die Besucher durch den Park bis hin zu dem Balaton-Ufer, zum Inselbad und dann weiter zur Schiffsanlegestelle. Etwa in der Mitte des Parks, links von der Promenade kann man ein Denkmal sehen, dessen Kuppel von 8 Säulen getragen wird. Erbaut wurde dieses Denkmal 1921 zum hundertjährigen Jubiläum und Wiederaufnahme der Helikon-Festspiele. Wegen des Weltkrieges aber etwas verspätet – die ersten Festspiele fanden 1817 statt. Das Denkmal wurde von  Imre Kutassy, Steinmetzmeister und Zágoni-Szabó, einem Unternehmer aufgestellt. Es ist aus Sandstein von Cserszegtomaj, die Säulen stammen vom Schlosspark. Innerhalb einem Monat war es fertig, 18-20 Steinbearbeiter waren am Werk.

Helikon Festspiele

Die Geschichte der Festspiele reicht bis in den Anfängen des 19. Jahrhunderts (1804). In dieser Zeit haben die im Georgikon blühenden Literaturschulen öfters Feste veranstaltet. Studenten und Gymnasiasten, die sich in Rezitation, Vorlesen und in der Schauspielerei talentiert fühlten konnten teilnehmen. Bei diesen Festen haben sich die Studenten gemessen wobei es eher im engeren Studentenkreis blieb. Meistens hatten diese Veranstaltungen auch keine große Öffentlichkeit, nur Studenten und Professoren nahmen daran teil.

Dániel Berzsényi, berühmter ungarischer Dichter warf 1816 die Idee eines Literaturzentrums – als ein „kleiner ungarischer Weimar” – auf, nachdem er verblüfft wahrgenommen hat, dass eine Druckschrift des Georgikons in deutscher Sprache verfasst worden ist. Auf Wirkung von Berzsenyi hat Georg Festetics die Helikon Festspiele ins Leben gerufen (12. Februar 1817 – 16. Februar 1819). Heute würden wir sagen, er war der Schirmherr und der Sponsor des Ereignisses. Die Organisatoren und die Jurymitglieder erhielten Belohnung und die Teilnehmer – je nach Qualität der Performance – bekamen Preise.

Die Helikon Festspiele gingen mit dem Tod des Grafen 1819 zu Ende. In den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts hat man zwar Versuche unternommen diese Tradition zu erwecken, dies gelang letztendlich 1957. Seit 1992 werden die Festspiele alle zwei Jahren veranstaltet, die Betreuung erfolgt durch eine Stiftung. Zu den Festspielen werden alle Mittelschulen aus Transdanubien eingeladen, die Schüler können sich in 18 Kategorien auf die Probe stellen.

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