Kápolnapuszta

Kápolnapuszta

Allgemeine Informationen

Büffelreservat am Kis-Balaton, Kápolnapuszta
GPS: 46.581917, 17.203002
Öffnungszeiten
1. November – 31. März: 9.00-16.00
1. April – 30. April: 9.00-17.00
1. Mai – 31. August: 9.00-19.00
1. September – 31. Oktober: 9.00-17.00
Eintrittspreise
Erwachsene: 650,- Ft
Ermäßigt: 550,- Ft
Kinder (3-14 Jahre): 350,- Ft

Die Gestalt des Büffels erscheint in vielen Märchen und Sagen, vor Allem in Asien, wo diese Tiere als alltägliches Arbeitsmittel gelten und in enger Nahe zu Menschen leben. In der indischen Mythologie ist z. B. der Dämon Mahishasura ein Mittelding zwischen Mensch und Büffel, der von keiner Gottheit besiegt wurde, nur von Durga, vom Gott des Krieges. Seine Rolle ist sogar bei den Indern nicht positiv: Yama, der Gott des Unterwelt wird oft auf einem Wasserbüffel sitzend dargestellt. Es gibt wenige Tiere, die gefährlicher als ein gereizter Büffelstier sind, er greift aber nur an, wenn er in die Enge getrieben wird. Im Dschungelbuch von Kipling wird der Tiger Shir Khan auch von Büffeln totgetreten. Und zuletzt: eine der Sternzeichen der chinesischen Astrologie ist der Büffel.

Nicht nur im Sommer, sondern auch im Herbst, Frühling – und für trainierten auch im Winter – ein phantastisches Sonntagsprogramm kann ein Ausflug im Büffelreservat bei Kápolnapuszta sein.

Hier können diese ursprünglich asiatische Tiere beim Prudeln und Wiederkäuen beobachtet werden.
Mit diesen ruhigen Tieren wurde in Ungarn im vorigen Jahrhundert gearbeitet – heutzutage sieht man das noch auf den Reisfeldern von China und Thailand – sie wurden damals nicht in Reservaten zu sehen. Sie sind ausgezeichnete Jochtiere. Wenn jemand denkt, dass Energie nur mit Fleischessen einholen werden kann, und nur so Körperkraft gewonnen wird, schlagen wir ihm vor, diese Tiere anzusehen.

Sie essen nichts außer Gemüse – Bimse und Sumpfgras -, das Gewicht der Büffelkühe kann sogar 800 kg erreichen. Diese „eingefleischten“ Vegetarier sind fähig riesige Steine und Strunke abzuschleppen oder den Acker aufzubrechen.

In Ungarn wurden Büffel seit dem 1500-er Jahren gezüchtet, und sie wurden besonders auf sumpfigem, Moorgebieten – wie in Zala und Somogy gebraucht.

Die bei uns lebenden Watussirinden wurden zum Beispiel zur Reinigung des Kanals des Hévízer Sees eingesetzt: mit ihrem riesengroßen Gewicht haben sie das hineingewachsene Gras und Seegras herausgetreten – was auch als Nahrung diente – so machten sie das Strombett fürs Wasser frei.

Büffel wurden aber nicht nur zum Jochziehen gebraucht. Aus ihrer Milch – die zweimal fettiger als Kuhmilch ist, wird Mozzarella und Feta Käse gemacht, sein Fleisch ist aber nicht so wertvoll, wie Rindfleisch.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts lebten in damaligem Ungarn noch etwa 150 Tausend Büffel, ihre Anzahl sank aber nach dem II. Weltkrieg drastisch. Heute grasen kaum ein Paar Duzende davon im Gebiet unserer Nationalparks. Die Kolonie von Kápolnapuszta – mit dem größten Büffelbestand Ungarns – spielt vor Allem in der Generhaltung eine wichtige Rolle.

Das Reservat stellt nicht nur das Leben der Büffel übersehbar vor, sondern auch das Leben des Menschen des vorigen Jahrhunderts, und die Lebewelt des Klein-Balatons. Die Fußwege, die das Reservat verstricken, führen zu Aussichtstürmen, zur Prudelstelle oder zu den Hürden, wo sie durch den Zaun auch gestreichelt werden können, aber nur vorsichtig.